»eine Horde von Gaunern, die sich wilder gebärden als Bayern« Paul Klee über seine Reiseerfahrungen in Kairo 1928/29
Joner werden bereits im 15. Jahrhundert erwähnt, Jauner erscheint erstmals 1722 in einer schwäbischen Jagdordnung als »jauner, zigeuner, wilderer, mörder, landfahrer, keszler, tag- und nachthirten, steigbettler« 1), auch Hochstapler, Schelm, Schwindler, Trickbetrüger, die durch Trick und Trug gewerbemäßig betrügen, heute würde man sie als Kleinkriminelle bezeichnen. Die Joner, Jauner, Gauner sind jedoch Teil des fahrenden Volkes und leben von der Täuschung der Leichtgläubigen und der Oberflächlichkeit der Leichtsinnigen.
Reisende sind in besonderem Maße Ziel von Gaunern, da sie ihre Wertsachen bei sich führen, meist gut als Reisende erkennbar sind und in einer ihnen ungewohnten Umgebung unsicher sind; doch sind auch umgekehrt Trickbetrüger meist Reisende, damit sie in immer neuer Umgebung ihr Unwesen treiben können.
Überall auf der Welt, jedoch besonders an touristischen und verkehrstechnischen Knotenpunkten, finden sich Trickster, Lebenskünstler und Hochstapler, die den Reisenden Dienstleistungen anbieten, deren Qualität zweifelhaft ist, und permanent Gegenleistungen einfordern, mindestens also ihren Tag auf Kosten Anderer finanzieren. Da es aber Leichtgläubige und Leichtsinnige auf beiden Seiten gibt, finden sich unter Reisenden auch besonders häufig Trickster.
Im Englischen spricht man von confidence trickster, con artist oder conman (slang), in anderen Sprachen heißen sie:
Mandarin | 騙子, 骗子 piànzi |
Esperanto | trompisto, fripono |
Finnisch | huijari, petkuttaja |
Französisch | escroc, arnaqueur |
Griechisch | απατεώνας, apateonas |
Japanisch | 詐欺師 さぎし, sagishi |
Lingala | bacheque |
Russisch | афери́ст , моше́нник, жу́лик |
Schwedisch | lurendrejare |
Thai | นักต้มตุ๋น |
Tok Pisin | bulsitman |
Fleck, Udo
Matthias Hütlin
Frieder Schanze