Auch Abandoned Places: Verlassene Orte, deren Spuren an die einst dort lebenden Menschen erinnern: Ruinen, aufgelassene Grundstücke mit alten Bauten, Industriebrachen, verlassene Gutshäuser und Schlösser, alte Kirchen, Bahnhöfe im Nirgendwo, veraltete Gefängnisbauten oder Hospitäler, Brücken ohne Verkehr, Straßen, die nirgends hinführen oder Orte im Nirgendwo.
Solche Orte faszinieren, weil sie im Verfall die Vergänglichkeit bewahren, sie erscheinen als ein Schnappschuss der Geschichte: früherer Prunk ist noch erkennbar, der technische Fortschritt von gestern ist veraltet, erfolgreiche Industrien sind untergegangen, Gigantisches zerbröselt ins Kleine. Dekadenz, Opulenz, Gigantomanie, *High-Tech beugen sich demütig vor den Zeitläuften, sind aus dem Leben gefallen. Die frühere Geschäftigkeit, einstige Ausgelassenheit und pralles Leben sind noch zu ahnen und an Kleinigkeiten ablesbar.
Meist sind solche Orte vergessen, vielleicht weil der Abriss zu teuer käme und weil man lieber nicht wissen möchte, was unter oder im Boden versteckt ist. Oder eine ganze Region ist im Niedergang. Oder es wirken Naturkräfte, gegen die der Mensch machtlos ist: ein Ort versinkt, wird vom Wüstensand bedeckt, oder vom Wald vereinnahmt, die Wildnis kommt zurück. Manches Mal jedoch werden solche Orte zum Denkmal:
In jedem Fall faszinieren solche Orte mehrfach: durch den Kontrast zwischen Natur und Kultur, durch den Zusammenhang von Leben, Leiden und Sterben, durch den Einfluss der Zeit auf menschliche Hybris, auf die Vergänglichkeit von Anspruch und Macht.