Reisige

Wenn zehntausend reisiger seind, so seind zwanzigtausend metzen darbey.
Deutsches Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander

Reisige Knechte, also im Mittelalter für den Kampf gerüstete und berittene Dienstleute, auch: Reismanni, Reisläufer, Reisleute, Gereisige, Reiser, Reisknecht, Reisemann 1) im Unterschied zum Fußvolk, welches meist aus Bauern bestand: Ribalden, Freiharte, Buben.

Das zugehörige Verb `reisen´ bedeutete sich für den Kampf zu rüsten, sich fertig machen für den Aufbruch (reisig sein), speziell auch beritten sein. Das althochdeutsche Verb reisôn 2) umfasste einen mehrschichtigen Vorgang als

  1. etwas bereiten, herrichten
  2. etwas erreichen, vollenden und
  3. aufbrechen, sich aufmachen

Davon ausgehend erweiterte sich der Bedeutungsumfang 3) auf:

1)
Deutsches Rechtswörterbuch
3)
reisig, n.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, abgerufen am 06.05.2022.
4)
Luther
5)
Ayrer fastn. sp. 67b (2673, 16 Keller
6)
Rochholz, Deutscher Glaube, II, 295.