Der Name bezeichnet im Salzkammergut und Ausseerland, um Salzburg, in Oberösterreich, der Steiermark einen traditionellen Rucksack (auch: Schnerfsack), ursprünglich für Jäger und Holzarbeiter in den Bergen, daher in erster Linie ein Proviantsack oder Waidsack. Die Ausführung ist minimalistisch und leicht: das dicke Leinen wird wasserdicht, wenn es feucht wird, die Trageriemen sind aus Leder und werden geknüpft. Eine Deckeltasche gibt es nicht, der Sack wird einfach mit einer Schnur zusammengezogen und verschnürt.
»In diesem Schnerfer, einem Ranzen aus Zwilch*, stecken Türkenbrot, Käse, Branntwein und ... eine Schachtel mit Nudeln nebst Schmalz und eine Pfanne, um die Speise aufzuwärmen.« Der Alpenfreund: Monatshefte für Verbreitung von Alpenkunde Band 7 Gera 1874, S. 47
*Zwilch oder Zwillich ist ein Stoff, bei dem zwei Fäden in Köperbindung verwoben werden; es entsteht ein sehr fester Stoff, wie er etwa für Uniformen verwendet wird.
»Mit dem Schlafen wirds wohl hart gehen, aber ein wenig Heu, der Schnerfer und der Wettermantel genügt in dieser warmen Sommernacht auch.«
Adler, Dr. Wilh.
Die Grabhügel, Ustrinen und Opferplätze der Heiden im Orlagau und in den schaurigen Thälern des Soruitzbaches. Saalfeld 1837: Const. Niese. S. 41
Im Schweizerischen bezeichnet Schnerpf 1) die vorne hoch gezogenen Kufen am Schlitten und könnte übertragen worden sein auf die Kraxe mit ebenfalls gebogenen Hölzern: »Schnerpfsack …, welcher häufig in einer „wilden Kraxe“ getragen wird. … ein grobgewirkter Schnürsack … wie ein riesiger Tabak- oder Geldbeutel. …In diesen Schnürsack kommt Proviant für 4-5 Tage, ein paar Laibe festen Schwarzbrodes, geselchtes Fleisch, häufig auch eine Pfanne und eingebranntes Mehl, um sich … eine Brennsuppe kochen zu können.« 2). Eine zweite Deutung betont das Schließen des Sackes über mundartliches schnerfen `zusammenziehen´ 3).
siehe auch
Reisegepäck
Liste der Reisegepäckarten