Glanz, Rudolf
Geschichte des niederen jüdischen Volkes in Deutschland.
Eine Studie über historisches Gaunertum, Bettelwesen und Vagantentum.
New York 1968, S. 2
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Zum Fahrenden Volk gehörten im Mittelalter in erster Linie Vaganten im Sinne von christlichen Scholaren (lat. clerici vagi) 1). Hinzu kamen mehr und mehr reisende Hausierer, die von Hof zu Hof und von Weiler zu Weiler zogen sowie Landfahrer (seit dem 13. Jh. belegt). Auch sie wurden später als Vaganten bezeichnet. Diese Gruppe wuchs in dem Maße, wie sich städtische Gesellschaften entwickelten. Zum Fahrenden Volk gehörten:
Die Übergänge waren fließend. Unabhängig von diesen formalen Zuordnungen konnte jemand ehrlich unterwegs sein, als Bettler oder als Gauner, denn das Leben auf der Straße war nicht schwindelfrei. Ohne soziales Netz (das konnten auch Klöster sein) und ohne Netzwerk (wie etwa Zünfte) schlugen sich Trickster und Kunden mit List und Täuschung oftmals besser durch.
Im 18. Jahrhundert gehörten rund 10 Prozent der Bevölkerung zum Fahrenden Volk. Das Fahrende Volk verständigte sich mit »Rotwelsch«, einem auf Deutsch basierenden *Jargon mit eigenen Wortschöpfungen sowie zahlreichen Lehnwörtern aus dem Jiddischen und von den Zigeunern.
Das Fahrende Volk benannte sich selbst oft ironisch als: Chausseegrabentapezierer, Himmelsfechter, Kirchturmspitzenvergolder, Luftschiffbremser, Wolkenschieber, Zitronenschleifer und mit ähnlichen Konstruktionen 2).
siehe auch:
* Literaturliste zum Fussreisen
* Literaturliste Fahrendes Volk
* Fußreisen
* Ritter der Landstraße
* Liste der dem Fahrenden Volk Zugehörigen
* Rotwelsche Länderbezeichnungen
* Literaturliste zum Fussreisen
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