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wiki:fara

Fara

Die Fara der Langobarden umfasste bis zu hundert Personen einer versippten Großfamilie mitsamt Frauen, Kindern, beweglicher Habe und Tieren, die gemeinschaftlich unterwegs waren. Alboins Zug nach Italien 568 bestand aus zahlreichen Fara, denen in Oberitalien Siedlungsgebiete zugewiesen wurden, welche auch heute noch oft am Siedlungsnamen erkennbar ist wie etwa Farra d’Isonzo und Farra di Soligo an der Piave. Das Heer bestand aus den wehrfähigen Männern der Fara. Deren Faramanni (Arimannen) waren durch Sippenzugehörigkeit verbunden im Unterschied zu anderen Zusammenschlüssen wie etwa der Hansa, siehe auch Begleiter.

Fahrtgenossenschaft der Langobarden mit den Nebenbedeutungen Geschlecht, Familie, kleines Landgut (so auch neugriech. φάρα, ital. fara) (DRW; EWA), aus derselben sprachlichen Wurzel wie Fahrt und Gefahr.


  • Haubrichs, Wolfgang
    Leudes, fara, faramanni und farones: Zur Semantik der Bezeichnungen für einige am Konsenshandeln beteiligte Gruppen.
    Vorträge und Forschungen 82 (2017) 235–263. Dort Fussnote 47 mit Verweis „auf die anregenden Bemerkungen von Otto Szemerenyi, Studies in the kinship terminology of the Indo-European languages, in: Acta Iranica 16 (1977), S. 1–240, hier S. 96 ff., zu idg. *wik-, lat. tribus, germ. *Þurba- (dt. Dorf), engl. gang, dt. Zug, alle abgeleitet von Wörtern mit der Bedeutung ›gehen, wandern, reisen‹ und jeweils »a group of people, marching in a body« bezeichnend, später auch in einigen Fällen ›Kampfeinheit, (Verwandtschafts-) Verband, Clan‹ “
  • Henning, R.
    Die germanische Fara und die Faramanni.
    Zeitschrift für deutsches Altertum und Deutsche Literatur, 36 (1892) 316–26. Online
  • Kögel, Rudolf
    Die Altgermanische Fara.
    Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 37 (1893) 217–23. Online
  • Poruciuc, Adrian
    Vechiul germanism fara pâstrat în românâ şi în alte limbi sudest europene.
    Lucrârile celui de-al doilea simpozion international de lingvisticâ, Bucureşti, 28/29 noiembrie, 2008 (167-180), eds. N. Saramandu et al. Bucureşti 2009: Editura Universitâtii din Bucureşti. Online
wiki/fara.txt · Zuletzt geändert: 2024/11/26 11:11 von norbert

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