Verweigert Euch nicht der Erfahrung
jenseits der Sonne, einer Welt ohne Menschen.

Non vogliate negar l’esperïenza,
di retro al sol, del mondo sanza gente.

Rede des Odysseus, Inferno XXVI, 116–117
Dante Alighiere (1265 - 1321), Göttliche Komödie

Gezielt Erfahrungen zu suchen setzt den Einzelnen voraus und erfordert es, neue Möglichkeitsräume zu erschließen. Erfahrung bietet Orientierung in bestimmten Handlungszusammenhängen, ebenso wie Wissen und Glauben. Erfahrung beeinflusst unser Verhalten in einer bestimmten Situation. Das ist schlecht, weil wir in einer solchen Situation nicht offen für alle Verhaltensmöglichkeiten sind. Das ist aber auch gut, weil wir gelernt haben, dass es bessere und schlechtere Verhaltensmöglichkeiten gibt. Das Erleben einer solchen Situation ist die Voraussetzung, das Lernen daraus bedarf der Erkenntnis und der Bewertung und prägt das Verhalten. Darin unterscheidet sich Erfahrung von Wissen oder Glauben.

• Text- und Bildquellen bei RDK Labor
• Laing, Ronald D.
  Phänomenologie der Erfahrung.
  152 S. Frankfurt a.M. 1969: Suhrkamp
• Bouvier, Nicolas
  Die Erfahrung der Welt (L’Usage du monde. Genève 1963). Aus dem Französischen von Trude Fein. Herausgegeben von Roger Perret. Basel: Lenos.
  Das Buch entstand nach einer fast zweijährigen Reise 1953/54 von Nicolas Bouvier und dem Maler Thierry Vernet, die mit einem Fiat Topolino sehr gemächlich via Balkan, Türkei und Iran nach Afghanistan fuhren.