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Kotze

Der Begriff für ein wetterfestes Kleidungsstück (Reisekleidung) findet sich heute nur noch mundartlich (auch: Kutze, Kotzen, Kötze) und im Bereich der Jagd. Der ärmellose Überwurf (Schlupfkleid, Poncho) aus einem derben Stoff (Wolle, Loden, Ziegen-, Pferdehaare) kann über dem Rucksack getragen werden, daher wurde er besonders eingesetzt von Wanderern, Bergbewohnern und Waldmenschen, die bei Wind und Wetter zu Fuß unterwegs waren.

Die Bezeichnung musss sehr alt sein, denn sie erscheint in vielen europäischen Sprachen: lateinisch cotzia und cozzo, im Böhmischen Cozig, englisch coat, französisch cotte, italienisch cotta, griechisch Χιτων und hebräisch כסה (`bedecken´) 1). Im Mittelhochdeutschen auch gugelkotze, ein wollener Mantel mit einer Kappe, kötzelîn, der wollene Mantel einer Pilgerin, kutzhuot `Filzhut´ 2). Im Polnischen koc, ungarisch kótz, eine Rosshaardecke; als Regenmantel, Reisemantel, Pilgerkleid bei Bauern und Bettlern 3).

1)
Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz Online, identisch bei Adelung
2)
„KOTZE, swm.“, Mittelhochdeutsches Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke. Online
3)
„kotze, f.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Online
wiki/kotze.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/02 04:51 von norbert

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