Wasserliane
Umgangssprachlich werden als Wasserlianen (Bejuco de agua, Liane á eau) einerseits Lianen bezeichnet, die am und im Wasser wachsen und andererseits solche, die nach dem Anschneiden trinkbares Wasser liefern im Unterschied zu Lianen, die ungenießbare Flüssigkeiten absondern. Solche Lianen mit trinkbarem Pflanzensaft gibt es in unterschiedlichen botanischen Familien wie
- Bignoniaceen, jedoch unangenehmer Geschmack, z. B. unguis cati
- Cissus, z.B. hydrophora
- Dilleniaceen, z.B. Doliocarpus spec.
- Gouania domingensis
- Souburea guianensis
- Vitis, z.B. tiliaefolia
Solche Lianen als Wasserspeicher wachsen in den tropischen Gebieten der Erde, werden jedoch überwiegend in Amerika beschrieben, etwa in Brasilien, Venezuela, Karibik. Sie liefern bis zu 0,2 l pro Meter Sproßabschnitt 1), müssen manchmal jedoch in bestimmter Art und Weise geschnitten werden, damit der Pflanzensaft herausgepresst wird. In der frühen Reiseliteratur erscheinen sie oft als ergiebiger und erfrischender Trinkwasserspender, ähnlich wie der Baum der Reisenden.
Vareschi, Volkmar
Vegetationsökologie der Tropen
Ulmer 1980Beudant, François Sulpice, Adrien de Jussieu
Populäre Naturgeschichte der drei Reiche
für den öffentlichen und Privatunterricht: vollständig in drei Bänden. Die Botanik. Stuttgart: Rieger, 1848
ausführlich über Säfte § 188 ff.- Voyage autour du monde
Botanique / parCharles Gaudichaud
Histoire naturelle botanique planches Bd. 1, S. 224 (Cissus hydrophora ), 1826 Posada Arango
Über wasserliefernde Lianen
in: Bull. de la Soc. bot. de France Bd. 18, 1871, S. 440
zusammenegafsst in Lotos, Zeitschrift für Naturwissenschaften, Prag, Bd. 23 1873 S. 202 ff
z.B. T. fasciculata MiersMartini, Friedrich Heinrich Wilhelm
Allgemeine Geschichte der Natur in alphabetischer Ordnung mit vielen Kupfern
Teil 4, Berlin/Stettin 1778 S. 224: Bejuco de agua, Liane á eau, Liane rouge