Von Günter Oskar Dyhrenfurth
(12. November - 14. April 1975) erschien 1952 das Buch Zum dritten Pol. Die Achttausender der Erde 1). Der deutsch-schweizerische Geologe und Bergsteiger prägte damit eine Metapher für die Region der Achttausender, jedoch nicht für einen speziellen Gipfel:
Mount Everest, K2, Kangchendzönga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga Parbat, Annapurna I, Gasherbrum I (Hidden Peak), Broad Peak, Gasherbrum II, Shishapangma.
Eine »Straße der Achttausender« (so der Titel eines Films von Hajo Bergmann
) gibt es nicht. Man kann sich allerdings Wege vom Nanga Parbat in Pakistan über Tibet zum Kangchendzönga in Sikkim suchen, eine Strecke von rund 5.000 Kilometern, sofern das Wetter und die Politik es zulassen.
Der Karakorum Highway von Havelian in Pakistan über den Khunjerab Pass nach Kashgar in China führt am Nanga Parbat vorbei. Vom KKH führen Pisten zur Gasherbrum-Gruppe mit vier Achttausendern.
Eine namenlose Straße durchquert die endlose tibetische Hochebene in Höhen um 5.000 Meter.
Über den Friendship Highway von Lhasa über die Freundschaftsbrücke Richtung Kathmandu in Nepal gelangt man zum Mount Everest.
Die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente (Afrika, die Antarktis, Asien, Australien, Europa, Nordamerika und Südamerika) werden als Seven Summits (englisch sieben Gipfel) bezeichnet. Es werden neun Gipfel, wenn man die Grenzen Europas und Australiens anders definiert.
Bruno Baumann Der Silberpalast des Garuda Die Entdeckung von Tibets letztem Geheimnis Malik München 2006 Pappband mit Schutzumschlag und Lesebändchen 13,5x21,5 cm 324 Seiten, 40 Farbtafeln, 9 Schwarzweißffotos, 2 Karten Literaturverzeichnis und Nachwort von Jürgen Kremb.
Im vergangenen Jahr saßen Bruno Baumann
und ich in der Jury von El Mundo, dem Diafestival. Nebenher gab es immer wieder Zeit und mit glänzenden Augen erzählte Bruno von seinem Projekt, der Suche nach »Shang Shung«. Seine Begeisterung für Tibet war spürbar und seit 20 Jahren reist er regelmäßig dorthin. Die Dimensionen Tibets sind kaum faßbar für jemanden, der noch nicht dort war. Verlegte man unsere Alpenriesen dortin, würden sie aus der scheinbar endlosen Hochebene des Changtang allenfalls hier und dort als Hügelchen emporragen. Viele Täler sind unzugänglich und bieten phantasiebegabten Romanciers seit Jahrhunderten Stoff für Wolkenkuckucksheime mancher Art: Shangri-La, Lost Paradise, Shambala …, Projektionsflächen für Träume.
Bruno Baumann
, der sich sehr für die uralte schamanistische Bon-Religion interessiert, suchte wissenschaftsorientiert nach dem wahren Kern der Geschichte und stieß auf Shang Shung. Dabei stellt er manch interessante und sachkundige Thesen auf, wie Bon und Buddhismus verflochten sein könnten, über Wanderungen zwischen Tibet, Tadschikistan, Persien und Indien.
Die vergessenen und von Forschern bisher übersehenen Zeugnisse einer alten Bon-Hochkultur mit eigener Schrift und Sprache findet er schließlich im Tal des Sutlej, dem Garuda-Tal. Und weil man dort so schlecht hinkommt, verbindet er seine Erkundung auch gleich mit dessen Erstbefahrung auf dem Wasserweg (2004).
Neben den Reiseerlebnissen gibt es also auch reichlich Material, das zum Nachdenken anregt. Sehr schön sind auch die zahlreichen Farbfotos.
Kurz: Rundum empfehlenswert. (Norbert Lüdtke, Rezension in Der Trotter)
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